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Medizinisch-Psychologische Untersuchung

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01. Medizinische Untersuchung

Hier wird der gesundheitliche Zustand des Teilnehmers überprüft. Bei Alkohol- oder Drogendelikten wird insbesondere auf Hinweise für Abhängigkeiten oder Missbrauch geachtet. Dazu können Urin- und Bluttests gehören.

02. Psychologisches Gespräch

Der wichtigste Teil der MPU ist das Gespräch mit einem Psychologen. In diesem Gespräch wird erörtert, wie der Teilnehmer die Gründe für seine Auffälligkeiten verstanden hat, ob er sein Verhalten reflektiert hat und welche Maßnahmen er ergriffen hat, um in Zukunft verkehrssicher zu sein.

03. Leistungstests

Diese Tests überprüfen die Reaktionsfähigkeit, Konzentration und Belastbarkeit des Teilnehmers. Sie sollen sicherstellen, dass der Fahrer in der Lage ist, in kritischen Situationen schnell und angemessen zu reagieren.

Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)

Die medizinisch-psychologische Untersuchung ist ein fester Bestandteil der Verkehrspolitik und ein wichtiges Instrument zur Beurteilung der Kraftfahreignung. Sie überprüft die Fahreignung von Verkehrsteilnehmern, die (wiederholt) auffallen, weil sie Verkehrsregeln missachten und damit andere gefährden.

Allgemeines zur MPU-Begutachtung

Auf dieser Seite klären wir allgemeine Dinge im Zusammenhang mit der medizinisch-psychologischen Untersuchung. Denn Transparenz, gute Informationen und eine professionelle MPU-Vorbereitung sind Grundlagen für eine erfolgreiche Begutachtung. Am Ende kommt es aber auf Ihre innere Einstellung an, Sie sollen beweisen, dass Sie Ihr Verhalten geändert haben  und Ihre verantwortungsbewußte Teilnahme am Straßenverkehr wieder hergestellt ist und dazu bietet Ihnen die Begutachtung eine Chance.

Was überprüft die medizinisch-psychologische Untersuchung?

Die Führerscheinstelle bezweifelt, dass Sie zum Führen von Kraftfahrzeugen im Straßenverkehr geeignet sind. Diese Zweifel können sich auf eine charakterliche, geistige oder körperliche Nichteignung beziehen, auf mehrere oder alle Ebenen. Aufgrund des Deliktes und Ihres MPU-Untersuchungsanlasses werden von der Führerscheinstelle die Fragestellungen formuliert. Mit diesen Fragen sollen die Zweifel an Ihrer Fahreignung überprüft werden und das geschieht durch das MPU Gutachten. Sie lassen das Gutachtenes bei einer MPU-Begutachtungsstelle durchführen.

Wie bekommen Sie den Führerschein zurück?

Wenn es Ihnen gelingt, die Fragen durch den Psychologen und den Arzt bei der MPU positiv zu beantworten, dann räumen Sie damit die Zweifel aus. Schaffen Sie dann noch die Leistungstests, haben Sie die medizinisch-psychologische Untersuchung bestanden und Sie bekommen Ihren Führerschein zurück. Wenn die MPU-Fragen und MPU-Tests negativ beantwortet werden, dann kann Ihre Fahreignung nicht wieder hergestellt werden und Sie sind durchgefallen.

Was machen Sie bei einem negativen Gutachten?

Wenn Sie nach der MPU eine negative Prognose erhalten haben, und die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) nicht bestanden haben, so sind Sie nicht verpflichtet das negative Ergebnis bei der Führerscheinstelle vorzulegen. Das sollten Sie auch nicht tun. Geben Sie aber auch nicht gleich auf (über die tatsächliche Bestehensquote haben wir bereits berichtet), reflektieren Sie mit uns die Begutachtung und lassen Sie uns herausfinden, wo es Optimierungsbedarf gibt.

Wie läuft die MPU in Deutschland genau ab?

Die medizinisch-psychologische Untersuchung läuft standardisiert und nach wissenschaftlichen Beurteilungskriterien für Fahreignung ab. Das Verfahren ist also in ganz Deutschland gleich und es wäre egal, wo die Untersuchung bei Ihnen durchgeführt werden würde. Sie besteht aus mehreren Untersuchungsschritten:

  • Fragebogen,
  • medizinische Untersuchung,
  • Reaktions- und Leistungstest (psychophysische Testverfahren) und
  • psychologisches Explorationsgespräch.

Wie lange dauert die MPU-Begutachtung?

Insgesamt müssen 3 bis 5 Stunden für die Begutachtung eingeplant werden. Sie sollten auf diesen Tag keine weiteren Termine legen, um den Kopf frei zuhaben und auch unter keinerlei Zeitdruck zu geraten.

Worum geht es im Fragebogen?

Am Tag der Begutachtung bekommt man einen mehrseitigen MPU Fragebogen (4 Seiten), der folgende Themen abfragt:

  • Führerscheinklassen und jährlich gefahrene Kilometer,
  • biografische Fragen,
  • gesundheitliche Fragen,
  • MPU Vorbegutachtungen,
  • MPU Vorbereitung,
  • aktuelle Delikte,
  • Alkohol – bzw. Drogenkonsum und Therapieerfahrungen.

Diese Fragen können Sie einfach beantworten. Jetzt gehts schon zum nächsten Schritt – dem medizinischen Teil.

Der medizinische Teil der MPU

Im medizinischen Teil der MPU überprüft ein Arzt Ihre aktuelle Gesundheit und Ihre gesundheitliche Vorgeschichte im Hinblick auf die sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Es wird auch überprüft, ob Folgeschäden durch Alkohol- resp. Drogenkonsum eingetreten sind. Ebenso, ob andere fahreignungsbeinträchtigende Erkrankungen oder körperliche oder geistige Handicaps vorliegen.

Die ärztliche Untersuchung läuft folgendermaßen ab:

  • neurologische Untersuchung,
  • Blutabnahme bzw. Urinkontrolle,
  • Konsumdiagnostik,
  • Prüfung vorgelegter Laborbefunde,
  • Prüfung vorgelegter Atteste,
  • MPU-Abstinenznachweis.

Über diese Dinge sprechen wir natürlich in der MPU-Vorbereitung. Jetzt gehts zum nächsten Step der medizinisch-psychologischen Untersuchung – MPU-Reaktionstest.

Die Reaktions- und Leistungstests bei der MPU

Im weiteren Ablauf geht es nun zu den psychophysischen Testverfahren. Damit sind die Reaktions- und Leistungstests gemeint. Hier sitzt man an einer Testbatterie und muss bestimmte Übungen durchführen um festzustelle, ob man geistig in der Lage ist, am Straßenverkehr teilzunehmen.

Geprüft wird die:

  • Orientierungsleistung,
  • Konzentrationsfähigkeit,
  • Belastbarkeit,
  • Aufmerksamkeitsleistung und
  • Reaktionsfähigkeit

Die medizinisch psychologische Untersuchung, soll im Rahmen dieser Tests überprüfen, ob Sie eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr gewährleisten können. Durch psychische Erkrankungen, langjährigen Alkohol- und Drogenkonsum bzw. neuronale Schäden kann die sichere Teilnahme gemindert sein.

Welche Reaktionstests gibt es?

Aufgrund der Überarbeitung und Neuauflage der Beurteilungskriterien für Fahreignung, gibt es seit dem 1. Juli 2023 verschärfte Ansprüche in Sachen Reaktionstests. So müssen zumindest drei Tests beim PKW-Führerschein und fünf Tests beim Personenbeförderungs- oder LKW-Führerschein bestanden werden. Das Wiener Testsystem bildet die Grundlage der Fahreignungsuntersuchung nach den gesetzlichen Vorgaben der Fahrerlaubnisverordnung (FeV Anlage 5 Nr. 2).

Folgende Tests gibt es:

  • Wiener Reaktionstest (RT),
  • Tachistoskopischer Leistungstest,
  • Linienverfolgungstest (LVT),
  • Cognitrone Test (COG S9) und
  • Determinationstest

Das Finale – das psychologische Untersuchungsgespräch (PUG)

Das psychologische Untersuchungsgespräch bildet sozusagen den Hauptakt der Begutachtung, dieser Teil ist sehr anspruchsvoll, dauert ca. 50 Minuten und gibt Ihnen  die Chance, den Verkehrpsychologen von folgenden Punkten zu überzeugen:

  • Ihre Angaben sind ehrlich und authentisch
  • Sie verfügen über eine gute Selbstreflexion und realistische Selbsteinschätzung
  • Sie haben wirksame und nachhaltige Veränderungsstrategien etabliert

Hier wird also das Hauptaugenmerk der MPU-Vorbereitung liegen. Der Verkehrspsychologe arbeitet keinen fertigen Fragekatalog ab, er hat je nach Untersuchungsanlass und behördlichen Fragestellungen, einen Gewissen Rahmen, ansonsten ist das Gespräch aber individell und entwickelt sich im Laufe der Begutachtung. Er wird Ihr Delikt bzw. Ihre Straftat ansprechen, Ihre damaligen Motive und Ihre heute vorhandenen Rückfall- und Veränderungsstrategien. Wichtig ist, dass der Psychologe Ihre Angaben nachvollziehen kann und diese als Widerspruchsfrei wahrnimmt.

Im Folgenden ein paar Beispielfragen:

  • Gibt es Risikosituationen die es in Zukunft geben könnte?
  • Welche Konsequenzen haben Sie aus dem Drogendelikt gezogen?
  • Was sind die persönlichen Gründe für den Konsum?
  • Was hat sich bei Ihnen seit dem verändert?
  • Wie wollen Sie zukünftig zuverlässig weitere Auffälligkeiten im Straßenverkehr vermeiden?
  • Haben Sie fachliche Hilfe in Anspruch genommen und was hat Ihnen das gebracht?
  • Möchten Sie abschließend noch Etwas hinzufügen?

Vermeiden Sie Rechtfertigungen und Bagatellisierungen

Die zuständige Behörde möchte von einem Gutachter wissen, ob der Teilnehmer geläutert ist und ein Fehlverhalten in Zukunft ausgeschlossen werden kann. Antworten wie, es war ja nur ein Mal oder nur eine geringe Menge sind nicht zielführend. Es wird Ihnen auch nichts bringen, wenn Sie möglichst viele Fragen mit den vermeintlich richtigen Antworten auswendig lernen. Die Psychologen erkennen sowas sofort  und schon beim kleinsten Verdacht werden Ihre Chancen auf ein positives Gutachten rapide sinken. Auch Widersprüche, Rechtfertigungen und Bagatellisierungen solltest du vermeiden.

Erarbeiten Sie die Hintergründe mit einer MPU-Vorbereitung

Während unserer professionellen MPU-Vorbereitung werden wir uns mit Ihren persönlichen Gründen auseinander setzen, und daraus die notwendigen persönlichen Erkenntnisse ziehen. Diese bilden das Fundament für Ihre überzeugenden, ehrlichen, selbstreflektierenden Angaben für das psychologische Gespräch.

Wann liegt das Ergebnis des Gutachtens vor?

Am Tag der Begutachtung wird Ihnen unter Vorbehalt das Ergebnis mitgeteilt. Wenn Sie die MPU bestanden haben, dann bekommen Sie ca. 2 bis 4 Wochen später das MPU Gutachten. Damit können Sie bei der Führerscheinstelle vorsprechen, diese prüft das Gutachten und händigt Ihnen Ihren neuen Führerschein aus.

Bestehensquote

Zahlen lügen nicht

Fallen Sie nicht auf Anbieter rein, die mit Bestehensquoten von über 90 % werben. Fakt ist, dass im Jahr 2022 57,3 % aller begutachteten Personen in Deutschland als geeignet eingestuft wurden, ein Fahrzeug zu führen, 38,3 % aber auch als ungeeignet und 4,4 % als nachschulungsfähig. Allein diese Zahlen machen deutlich, dass ein MPU-Gutachten, selbst mit einer intensiven Vorbereitung kein Selbstläufer ist.

%

Geeignet

%

Ungeeignet

MPU Matz Greifswald

Häufige Fehler bei der MPU

Viele Menschen bestehen die MPU nicht beim ersten Versuch. Häufige Fehler sind:

  • Unzureichende Vorbereitung: Wer glaubt, die MPU sei nur eine Formalität, wird schnell eines Besseren belehrt. Ohne eine gründliche Vorbereitung sind die Chancen auf ein positives Gutachten gering.
  • Fehlende Nachweise: Insbesondere bei Drogen- und Alkohol-MPUs sind Nachweise über Abstinenz oder Therapieerfolge entscheidend.
  • Unehrlichkeit: Die Gutachter sind erfahren und erkennen schnell, wenn jemand unehrlich ist oder Ausreden sucht. Ehrlichkeit und Selbstreflexion sind Schlüssel zum Erfolg.

Tipps zur MPU-Vorbereitung

Um die MPU erfolgreich zu bestehen, ist eine gute Vorbereitung unerlässlich. Hier sind einige Tipps:

  • Frühzeitig beginnen: Beginnen Sie möglichst frühzeitig mit der Vorbereitung, idealerweise mehrere Monate im Voraus. Dies gibt Ihnen genug Zeit, Ihr Verhalten zu reflektieren und die erforderlichen Nachweise zu erbringen.
  • Professionelle Beratung: Ziehen Sie einen spezialisierten MPU-Berater hinzu. Diese Experten wissen genau, worauf es ankommt, und können Sie gezielt auf das psychologische Gespräch vorbereiten.
  • Abstinenz nachweisen: Wenn die MPU aufgrund von Alkohol- oder Drogenkonsum angeordnet wurde, ist ein Abstinenznachweis oft erforderlich. Dies kann durch regelmäßige Tests in anerkannten Laboren geschehen.
  • MPU-Vorbereitungskurse: Nutzen Sie spezielle Vorbereitungskurse, die von Fahrschulen oder Beratungsstellen angeboten werden. Diese Kurse simulieren die MPU-Situation und bieten wertvolles Feedback.
  • Selbstreflexion: Seien Sie ehrlich zu sich selbst und reflektieren Sie die Gründe, die zur MPU geführt haben. Nur wer authentisch und glaubwürdig ist, kann den Gutachter überzeugen.

Fazit

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) ist eine ernstzunehmende Prüfung, die entscheidend für die Wiedererlangung der Fahrerlaubnis ist. Mit einer gründlichen Vorbereitung, ehrlicher Selbstreflexion und gegebenenfalls professioneller Unterstützung können Sie Ihre Chancen auf ein positives Gutachten erheblich erhöhen. Nehmen Sie die MPU nicht auf die leichte Schulter und nutzen Sie alle zur Verfügung stehenden Ressourcen, um sich optimal vorzubereiten.

Medizinisch-Psychologische Untersuchung

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