Der Psychologe möchte in dem 50-menütigen Gespräch auf jeden Fall die Wahrheit hören und er ist darin geschult, JA-Sager oder Personen, die ihm zum Munde reden wollen zu entlarven. Es ist wichtig, ehrlich mit seiner Vergangenheit umzugehen und dem Verkehrspsychologen glaubhaft eine Läuterung und aufrichtige Reue zu vermitteln.

Die MPU Durchfallquote ist mit ca. 50 Prozent sehr hoch, das Bestehen ist also kein Selbstläufer. Oft werden die Hintergründe für die Delikte nicht gut aufgearbeitet oder die Abstinenzbelege waren unzureichend.

Eine erfahrene und seriöse MPU Beratung wird Sie unterstützen und Sie dem Bestehen der MPU einen ganzes Stück näher bringen. Von einem sogenannten Schauspielunterricht sollten Sie sich distanzieren. Das bringt meist wenig, weil Sie höchstwahrscheinlich nicht widerspruchsfrei ein etwa 50-minütiges Explorationsgespräch durchführen können.

Typische MPU-Fragen, die Sie so oder so ähnlich während der Untersuchung gestellt bekommen, sind:

• Aus welchem Grund sind Sie heute hier?
• Wie kam es zu Ihrem Vergehen?
• Wie haben Sie sich zu der Zeit gefühlt?
• Was hat sich seitdem geändert?
• Wieso denken Sie, dass Sie in Zukunft anders handeln werden / das Fahren unter Einfluss psychoaktiver Substanzen
• unterlassen / keine Drogen mehr konsumieren werden?
• Wie bewertet Ihr Gegenwarts-Ich das Verhalten Ihres Vergangenheits-Ichs?
• Zu welchen Konsequenzen hat Ihr Delikt im persönlichen Umfeld geführt?
• Befinden oder befanden Sie sich aufgrund Ihres Deliktes in ärztlicher Behandlung?

Wichtig ist, dass Sie bis zum Begutachtungstermin eine MPU Vorbereitung abgeschlossen haben und die Belege und Teilnahmebescheinigung über Therapie, Abstinenz, ggf. ärztliche Bescheinigungen etc. vorlegen können.

Auch die medizinisch-psychologische Untersuchung, kurz MPU, wird von der Führerscheinstelle angeordnet sobald es Bedenken gibt, dass Sie beim Führen eines Fahrzeuges den öffentlichen Straßenverkehr nicht gefährden. Gründe dafür könnten sein, dass Sie wegen:

• Fahren unter Alkoholeinfluss
• Fahren unter Einfluss von Drogen oder bestimmter Medikamente
• oder wegen anderer Verkehrsdelikte und Straftaten auffällig geworden sind.

Die medizinisch-psychologische Untersuchung besteht aus mehreren Schritten:

• dem Fragebogen,
• der ärztlichen Untersuchung,
• dem Reaktionstest,
• und dem psychologischen Untersuchungsgespräch.

Die Begutachtungsstelle für Fahreignung können Sie selbst aussuchen.

Hat man den Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis gestellt, wird von der Führerscheinstelle ein Schreiben kommen, indem man aufgefordert wird eine MPU Begutachtungsstelle auszuwählen. Meist finden sich hier Listen der MPU Stellen, die in Ihrer Stadt/ Region Zweigstellen haben.

Sie suchen sich, zusammen mit Ihrem Berater, eine MPU Stelle aus und vermerken diese auf dem Schreiben. Ihre Akte wird nun an die MPU Stelle geschickt.

Sie sollten das negative MPU Gutachten nicht bei der Führerscheinbehörde abgeben, sondern sich mit dem MPU-Gutachten an Ihren Berater wenden. Der klärt mit Ihnen, woran es gelegen hat und plant mit Ihnen die weiteren Schritte.

Nein, eine MPU-Vorbereitung ist nicht vorgeschrieben aber in den allermeisten Fällen der entscheidende Faktor für ein positives Gutachten. Für jemanden, der keine psychologische Grundausbildung hat, ist es fast nicht möglich, eine MPU zu bestehen und die Zusammenhänge gut zu verstehen.

Selbst wenn Sie absolut ehrlich sind kann es sein, dass Sie die Gründe Ihres Fehlverhaltens nicht genug herausgearbeitet haben.

Die Kosten für eine MPU Vorbereitung sind hoch, aber aufgrund der geringen MPU Bestehensquote sehen Sie schon, wieviele zu einer weiteren Begutachtung gehen und diese Kosten ein zweites und drittes Mal zahlen müssen.

Ja, es ist wichtig, dass du deine Bemühungen belegen kannst und eine qualifizierte Teilnahmebescheinigung vorlegst. Diese Bescheinigung muss von allen Behörden anerkannt sein.

Das ist möglich, muss jedoch im Einzelfall beantragt und entschieden werden.

Der Antrag auf den Führerschein wird bei der zuständigen Führerscheinstelle Ihres Wohnsitzes gestellt.

Will man klären, ob jemand Alkohol oder Drogen konsumiert hat, kommen in der Regel zwei Verfahren zum Einsatz. Der Nachweis per Urinprobe oder per Haaranalyse. Bei beiden Verfahren wird nach Abbauprodukten wie Ethylglucuronid (EtG) gesucht, die einen Hinweis auf den Konsum geben.